WIE ES ZU UNSEREM GELBEN ETIKETT KAM
27 Oktober 2016
Maison Veuve Clicquot Ponsardin zählt zu den exklusivsten internationalen Marken - man erkennt sie schon an der Farbe. Das Clicquot-Gelb ist die Signatur der Marke, ein selbstbewusstes Symbol für Innovation, um ihre geliebten Flaschen zu umhüllen. Und die beeindruckende Geschichte des Entstehens dieser Farbe als Markenzeichen ist es wert, nochmals erzählt zu werden.
Das Erste Etikett

Am Anfang reagierte Madame Clicquot skeptisch auf den Vorschlag, ihre Flaschen mit einem Etikett zu versehen, und verurteilte diesen Brauch als „Schwindel“. Schließlich konnte ein Etikett ja Informationen enthalten, die wahr sein konnten - oder auch nicht. Sie behauptete, dass nur die Qualität eines Weines und nicht die pompösen Referenzen auf den Etiketten für die Markenbekanntheit gelten sollte. Allerdings wünschte sie nichts sehnlicher, als den amerikanischen Markt zu erobern, der dazu neigte, das sogenannte „Packaging“ als wichtig zu bewerten. Und so ließ sich Madame Clicquot schlussendlich davon überzeugen, ihre Flaschen mit einem Etikett zu versehen, jedoch bestand sie darauf, dass es ebenso „schlicht wie elegant und luxuriös, ohne übermäßigen Schnörkel“ sein soll. Ihre „unumgängliche und äußerste Bedingung“ war, dass das Etikett nichts enthalten durfte, was „nicht vollkommen der Wahrheit entsprach“. Dieser ehrenwerten Forderung wurde mit dem ersten Etikett des Hauses Rechnung getragen, das auf der Vorderseite ganz schlicht die Bezeichnung „Veuve Clicquot Ponsardin“ trug. Diese kurzgefasste Beschriftung war in der damaligen Zeit ein revolutionärer Ansatz, wo doch andere Champagnermarken mit Worten und Verzierungen angepriesen wurden.
Das Clicquot-Gelb für den Trockneren Champagner

Das Vereinte Königreich war der erste Markt des Hauses, und ab 1876 wuchs die Nachfrage nach einem weniger süßen Champagner: die Briten tranken gerne Champagnerwein zu ihren Mahlzeiten. Und Veuve Clicquot lieferte - allerdings wurde es erforderlich, diesen „trockenen“ Champagner vom Original, welches mit einem weißen Etikett versehen war, zu unterscheiden. Und so wurde 1877 das berühmte gelbe Etikett von Veuve Clicquot eingeführt, welches einen trockeneren Champagner bezeichnete und die Grundlage für das berühmte heutige Gelbe Etikett bildete. Für das neue, von dem ursprünglichen weißen Design abgeleitete Etikett wurde die Farbe Gelb gewählt, weil sie etwas dunkler war als Weiß und voraussichtlich mit der Zeit nicht verblassen würde - eine wesentliche Voraussetzung, denn die Flaschen wurden oftmals längere Zeit gelagert. Damals war es im Vereinigten Königreich üblich, eine Flasche Champagner mindestens zwei Jahre altern zu lassen, bevor man sie entkorkte.
Gelb Strahlt wie das Licht der Innovationen

Das Gelb, eine für die damalige Zeit avantgardistische Farbe, weit entfernt von den ästhetischen Codes der anderen Champagner-Häuser, zeugt noch heute von dem unfehlbaren Wagemut der Veuve Clicquot Ponsardin. Später, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, verwendeten auch zahlreiche Künstler die gelbe Farbe in ihren bedeutenden Werken. Diese farbliche Voraussicht wurde von Bertrand de Mun, Geschäftsführer des Hauses in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit den Worten „Unser Gelb, so strahlend, hell und fröhlich, spiegelt den konzentrierten Sonnenschein wider, der in unserem Champagner eingefangen ist“ lobgepriesen.